Pressemitteilung – Social Media Action Day #RechtaufFlucht
Gemeinsamer Social Media Action Day: Stoppt EU-Unterstützung für Libysche „Küstenwache“
Am Sonntag, den 28. Januar 2018 rufen Organisationen der zivilen Seenotrettung und humanitären Hilfe zu einem Social Media Action Day auf. Über den gesamten Tag werden die beteiligten Organisationen Artikel, Bilder und Videos posten, um die Zusammenarbeit zwischen den Staaten der Europäischen Union und der so genannten libyschen Küstenwache zu kritisieren.
Auch wenn CADUS sich seit Oktober 2016 nicht mehr aktiv an der zivilen Seenotrettung beteiligt, verfolgen wir das Thema sehr aufmerksam. „Während unserer Arbeit im Irak und Syrien erleben wir aus erster Hand, dass die Menschen vor Leid, Tod und Elend fliehen. Wir sind schockiert, dass sie sich dabei einer immer gefährlicher agierenden libyschen Küstenwache gegenübersehen“, sagt Jonas Grünwald, Vorstand CADUS: „Es kam zu Übergriffen auf Flüchtende und auch auf Rettungsorganisationen. Das muss endlich aufhören!“.
In Artikeln, Bildern und Videos erzählen die Organisationen anhand eigener Erfahrungen mit der libyschen Küstenwache, dass die Zusammenarbeit mit der EU gestoppt werden muss. „Es handelt sich bei der so genannten libyschen Küstenwache nur um ein Sammelsurium von Milizen, die unter dem Banner des libyschen Staates operieren“, so Jonas Grünwald weiter. „Die Zentralregierung hat letztlich keine hundertprozentige Kontrolle über diese Einheiten und das macht sie so unberechenbar“.
Wie Berichte aus den letzten Monaten nachweisen, sind die als libysche Küstenwache operierenden Milizen oft selbst in das System des Menschenschmuggels involviert. Dennoch hält die Europäische Union an einer Zusammenarbeit mit der so genannten libyschen Küstenwache fest. Leidtragende sind die Flüchtenden, die den Milizen schutzlos ausgeliefert sind.
„Wir fordern ein Ende der Zusammenarbeit. Die erwartete Professionalisierung so genannter libyscher Küstenwächter blieb aus“, meint Jonas Grünwald. „Flüchtende werden geschlagen, Seenotrettungsorganisationen bedrängt und es kommt regelmäßig zu illegalen Rückführungen nach Libyen“. Diese Rückführungen widersprechen der Genfer Flüchtlingskonvention.
Die beteiligten Organisationen erwarten von der Bundesregierung, dass sie die Zusammenarbeit mit der so genannten libyschen Küstenwache beendet und stattdessen die Seenotrettung ausbaut. „Wir fordern die Europäische Union auf, endlich Verantwortung zu übernehmen! Anstatt die Grenzsicherung immer weiter nach Nordafrika auszulagern und dabei fragwürdige Gruppierungen und Regime zu unterstützen, sollte die EU Menschen aus dem Wasser retten und endlich legale Einreisewege schaffen“, sagt Jonas Grünwald.
Den Social Media Action Day können Sie auf den Kanälen von CADUS bei facebook, twitter und instagram verfolgen sowie bei
Für Rückfragen:
Zarah Roth
Pr / Communication
Zarah.roth@cadus.org
+49-163-2641426
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
Hilfe auf Zeit
Der letzte offene Grenzübergang zwischen der Türkei und Nordsyrien wird für ein Jahr verlängert, Hilfsgüter können weiterhin in den Nordwesten geliefert werden. 3,2 Millionen Menschen können so für weitere 12 Monate versorgt werden. Was danach geschieht ist unsicher.
Masken für Europas Grenzen
In einer Zusammenarbeit von CADUS, St. Pauli und Humanilog wurden 1,5 Millionen gespendete, chirurgische Masken an 20 humanitäre Organisationen in Europa verteilt.
Von der Box zum Behandlungsplatz – Entwicklungen im Makerspace
Die Anforderungen an Equipment für den Einsatz in Kriegs- und Krisengebieten sind oft ganz andere als für normale medizinische Ausbauten. In unserem Makerspace werden deswegen momentan verschiedene Projekte entwickelt, die für einen Einsatz benötigt werden. Darunter sind beispielsweise ein mobiles Waschbecken und …
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.