Das innere eines zur Intensivstation umgebauten Busses mit einem Patienten auf einer Trage im Vordergrund und drei Personen im Gang.
Ein zur Intensivstation umgebauter Bus macht Patient*innentransporte innerhalb der Ukraine noch effektiver. Foto: CADUS

Rettungsdienst im Krisengebiet

Dnipro, Millionenstadt über 1800 Kilometer von Berlin, fast 500 Kilometer südöstlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew: Vier bis sechs CADUS-Medics sind dort seit August im Wechsel im Einsatz. Mit bis zu vier eigenen Ambulanzfahrzeugen führen sie seither Transporte Schwerverletzter aus der Region im Osten (ca. 100 km von Saporischschja) in den Westen der Ukraine durch; dort ist die Versorgungslage besser und nötigenfalls können Patient*innen von dort weiter ins Ausland verlegt werden.

Von Dnipro aus führen die Einsätze unser Team auch immer wieder in Frontnähe, in den sogenannten Frontbogen nicht weit von Donezk. In vielen Orten dort sind kleine Krankenhäuser völlig überlastet mit der Behandlung verletzter Soldat*innen und Zivilist*innen, das Personal ist entsprechend belastet und eine langfristige Versorgung von Schwerverletzten nahezu unmöglich. Umso wichtiger ist die Verlegung von Patient*innen in den Westen.


Patientenversorgung mit dem Smartphone: die Bilder des Ultraschallgeräts werden direkt auf dem Handy wiedergegeben. Foto: CADUS

MedEvac Ukraine

Im März planten wir zunächst einen Einsatz als „Emergency Medical Team“, um vor allem mit unseren bisherigen Kernkompetenzen Kriegsbetroffenen helfen zu können und eher allgemeinmedizinische Versorgung von Geflüchteten anzubieten. Relativ schnell haben wir dann unser ursprüngliches Einsatzszenario bedarfsgerecht angepasst, indem wir auf Anfragen der örtlichen Gesundheitsbehörden und der WHO reagierten: Der notwendigste Bedarf sei die Evakuierung von schwerverletzten Patient*innen aus der Ukraine. Die Fachbezeichnung für solche Überführungen: „MedEvac“ – medical evacuation.

Seither haben wir einiges an Aufwand betrieben, um diesen Einsatz zu professionalisieren: Unter anderem haben wir eine Leitstelle für die Koordination aller medizinischen Evakuierungen, die über Lwiw stattfinden, etabliert. Dort koordinierten wir acht Organisationen mit insgesamt zwölf Ambulanzen, die bisher ca. 700 Patient:innen evakuiert haben. Unsere Schwerpunktaufgabe sind dabei die schwer verletzten und/oder intubierten Patient*innen, insbesondere auch Spezialtransporte von Säuglingen und Kleinkindern.


Die regelmäßige Kontrolle der Fahrzeuge und der Geräte, besonders vor einer Einsatzfahrt, ist absolut notwendig. Hier testet unser Team ein Beatmungsgerät auf seine Funktion. Foto: CADUS

Fahrzeuge, Equipment und Trainings

Aktuell arbeiten wir an der Beschaffung von vielen Ambulanzfahrzeugen für den Einsatz in der Ukraine – gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amts – und stellen rund 22 davon Organisationen in der Ukraine zur Verfügung. Viele Ambulanzen statten wir außerdem mit Beatmungsgeräten aus. Mittlerweile haben wir auch einen umgebauten Bus für Patient*innentransporte im Einsatz, den wir an lokale Strukturen übergeben werden. Damit wird die generelle intensivmedizinische Transportkapazität ukrainischer Rettungsdienste erheblich verbessert, denn Fahrzeuge für Intensivtransporte sind in der Ukraine absolute Mangelware. Zudem bieten wir auch auf die Situation angepasste Trainings für lokale Rettungskräfte an, damit die Geräte wirkungsvoll eingesetzt werden können.

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by CadusPR

Pressemitteilung 29.01.2024

Februar 9th, 2024|

Nothilfe-Einsatz in Gaza: Berliner Organisation entsendet Team Die Berliner humanitäre Nothilfe-Organisation CADUS entsendet Anfang Februar ein medizinisches Team nach Gaza. CADUS wird damit das erste deutsche Emergency Medical Team (EMT) im Gaza-Streifen sein. CADUS-Gründer und CEO Sebastian Jünemann erklärt: „Dies

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