Trotz internationaler Anteilnahme werden Verfolgte im Shengal mit Ihren Problemen allein gelassen

Gut zwei Jahre nach der grausamen Vertreibung der Êziden*innen aus breiten Teilen des Iraks durch den so genannten Islamischen Staat (Daesh) hat sich das Schlaglicht der europäischenPolitik und vieler humanitären Organisationen wieder von dieser marginalisierten Gruppe weg auf andere Brennpunkte verlagert. Die systematische Ermordung, brutale Vertreibung ganzer Gemeinden und die sich anbahnende quasi genozidale Katastrophe im Sinjargebirge im Sommer 2014 dienten zwar als ein Einlass, das militärische Vorgehen gegen Daesh zu verstärken, die Betroffenen bleiben aber nach wie vor alleine. Schon vor der Heimsuchung durch den IS und seiner arabischen Verbündeten aus den Nachbardörfern rund um Shengal waren die êzidischen Dörfer infrastrukturell und medizinisch unterversorgt. Jetzt droht in den Camps eine erneute humanitäre Katastrophe.
 
Der verlinkte Artikel zeigt die Problematik deutlich wie selten auf, medizinische Versorgung findet kaum oder wenn nur unzureichend statt. Auch das ist ein Grund, weshalb wir als erste Station für das mobile Krankenhaus noch vor Nordsyrien den Shengal ansteuern werden. Dringend notwendige medizinische Infrastruktur in entlegene oder unzureichend versorgte Communities bringen, genau dafür ist das mobile Krankenhaus konzipiert worden. 
 
Damit werden wir die Lage der Êzid*innen im Irak zwar nur teilweise abmildern und sicherlich die nachvollziehbare Fluchttendenz der Menschen nicht wesentlich entschärfen können. Es ist uns aber eine Herzensangelegenheit, gerade diese vom Vormarsch der Daesh am Schlimmsten betroffene Gruppe innerhalb des Iraks mit unseren bescheidenen Mitteln nach besten Kräften zu unterstützen.
 
Wir würden uns wünschen, dass auch die europäische Politik ihr Augenmerk neben militärischen Kampagnen auf den Aufbau von humanitären Hilfstrukturen in der Region Sinjar legen würde. Dazu wird es aber in absehbarer Zeit nicht kommen. Privates Engagement ist also mal wieder das Gebot der Stunde. Lassen wir die Menschen im Shengal nicht alleine! 
CADUS supports – support CADUS!
 
Artikel: 

Veröffentlicht:
Verfasser*in:

by CadusPR

MICU – Vom Reisebus zum medizinischen Nightliner

November 9th, 2022|

Die Feuertaufe ist bestanden: unser Mobile-Intensive-Care-Unit-Bus, kurz „MICU“, hat seine erste Einsatzfahrt gemeistert. Mehrere Monate haben wir, mit der Hilfe vieler Supporter*innen in Berlin und der Ukraine, aus einem Reisebus eine rollende Intensivstation gebaut, um die medizinische Versorgung in der Ukraine zu …

Feldkrankenhaus al-Hol: Perspektiven jenseits von Patient*innenzahlen

November 2nd, 2022|

Bisher haben wir aus al-Hol meist mit einem Fokus auf unserer medizinischen Arbeit berichtet. Wir haben geschildert wie unsere praktische Arbeit und unsere Kooperation mit den Kolleg*innen vor Ort abläuft. Was wir bislang nicht beleuchtet haben ist eine Auseinandersetzung mit der hoch komplexen, äußerst politischen und …

Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!

Newsletter Anmeldung

Ich stimme der Verarbeitung meiner persönlichen Daten (eMail) zu
Ich stimme dem Empfang des Newsletters zu

Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.

Deine Spende macht es möglich, dass wir unsere Ressourcen und Fähigkeiten dort einsetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Nach oben