70 Jahre Genfer Konvention – Ein Jahrestag mit Beigeschmack
Die Genfer Konventionen feiern 70. Jahrestag. Zusehends scheinen die vier Abkommen, die in ihrer Wichtigkeit kaum zu überschätzen sind, aber an Bedeutung zu verlieren.
Die vier Genfer Abkommen von 1949 werden heute siebzig Jahre alt. Unter den Eindrücken des zweiten Weltkrieges wurden hier besonders Regeln für den Schutz von Zivilist*innen festgeschrieben. Nach wie vor ein Meilenstein und auch heute noch Grundlage für humanitäres Handeln, das sicher häufig Schlimmeres verhindert hat.
Trotzdem bleiben viele Fragen: inwieweit können Regeln und Humanität in einem Krieg überhaupt umgesetzt werden? Wie kann die Einhaltung der Konvention effektiv kontrolliert und Verstöße sanktioniert werden? Entsprechen die Regelungen der vier Abkommen überhaupt noch der Realität der modernen Kriege?
Genfer Konvention in Gefahr
Ohne Zweifel ist die Konvention einem hohen Druck ausgesetzt. Die Aushöhlung der Abkommen im Zuge des Kampfes gegen den Terror, asymetrischer Kriege und Bürgerkriege ist deutlich spürbar. Dabei sind es nicht nur Terrororganisationen, die das rote Kreuz oder den roten Halbmond eher als Zielscheibe als als internationles Schutzzeichen sehen. Syrien, Jemen, Irak – überall werden Krankenhäuser und -transporte gezielt von staatlichen Streitkräften angegriffen.
Umso wichtiger ist es, diese Vorfälle zu dokumentieren und die Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen. Die Genfer Konvention muss als Instanz erhalten bleiben, auf die sich Menschen weltweit berufen können, in der Gewissheit, dass sie umgesetzt wird. An eine Ausweitung der Konventionen können wir in diesen Tagen gar nicht denken, zu groß ist die Gefahr, dass die bestehenden Regelungen missachtet werden und verwässern.
Die strikte Umsetzung der Genfer Konvention und die konsequente Ahndung von Verstößen wären wohl die schönsten Geschenke, die man sich an diesem 70. Jahrestag derzeit wünschen könnte.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
Die Crew erzählt aus Lesbos: Viel Überforderung und Hilflosigkeit
Zwei Mitglieder unserer Crew, die die ersten zwei Wochen unseres Einsatzes im Camp Kara Tepe 2 waren, erzählen von ihrem Einsatz. Rebekka (Ärztin) und Lamin (Rettungsassistent) berichten, wie es für sie war, in einem Geflüchtetenlager medizinisch zu arbeiten. Sie erzählen, was sie besonders frustriert hat und welche …
COVID, Camp und ein bisschen Chaos: ein Zwischenbericht unseres Einsatzes auf Lesbos.
Wir sind nun zusammen mit dem ASB seit zwei Wochen im Camp Kara Tepe 2 auf Lesbos in Griechenland. Ein erstes Zwischenfazit des Einsatzes lautet: it‘s complicated. Wir wollen nicht, dass Menschen in Lagern leben müssen. Faktisch lässt sich der aktuelle Zustand aber nicht kurzfristig auflösen, solange die EU daran kein …
Medizinischer Einsatz in Lesbos – Kein zweites Moria ermöglichen
Nach langem Warten und gescheiterten Versuchen klappt es nun doch: CADUS geht nach Lesbos. Zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) haben wir auf eine offizielle Anfrage reagiert und schicken ein medizinisches Team nach Kara Tepe 2 (auch genannt Moria 2), um dort humanitäre Hilfe zu leisten. Eine Vorab-Crew von …
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.