Abschiebung unserer Mitarbeiter*innen aus der Türkei
Plötzlich war der Einsatz beendet, ohne überhaupt richtig angefangen zu haben. Vier unserer Crew-Mitglieder waren am 15.3.2017 auf dem Weg nach Erbil, zu unserem „Mobile Hospital“, um dringend benötigte medizinische Soforthilfe zu den Menschen in den Nordirak zu bringen.
Über Istanbul sollte es nach Erbil gehen, doch schon im Transit-Bereich in Istanbul war die Reise zu Ende. Stattdessen wurden die Vier in Gewahrsam genommen und 16 Stunden festgehalten. Sie wurden durchsucht und in einer Verhörsituation befragt. Die mobilen Telefone wurden konfisziert und ausgewertet, ein Anruf wurde nicht gestattet und auch sonst gab es keine Chance, Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen.
Als unsere Crew dann nicht wie vereinbart in Erbil aus dem Flugzeug stieg, machten wir uns auf die Suche- weder das Auswärtige Amt, noch das Deutsche Konsulat in Ankara wussten Bescheid. „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“, so lautete dann letzten Endes die Begründung, die eine direkte Abschiebung nach sich zog- zurück nach Berlin. „Wir wurden behandelt, wie Kriminelle“ so die Beschreibung unserer Crew. Das die türkische Regierung humanitäre Arbeit in der Region Nordirak beeinträchtigt oder unterbindet ist nicht neu. Das erleben wir seit 2014. Aber dass uns nun selbst auf dem Weg zu humanitärer Hilfe in den Nordirak solche Steine in den Weg gelegt werden ist eine neue Qualität der Willkür. Um nicht noch mehr Schaden zu riskieren, haben wir gewartet, bis unsere LKWs durch den türkischen Zoll freigegeben waren, bevor wir jetzt an die Öffentlichkeit gehen.
Mittlerweile ist unsere Technik-Crew sicher in Erbil angekommen und bereit, das mobile Krankenhaus in Betrieb zu nehmen. Jetzt warten wir noch auf die letzten offiziellen Unterschriften, damit wir die ersten Patient*innen behandeln können.
Zugang zu einer medizinischen Versorgung sollte niemals verhindert werden, politische Interessen auf den Rücken der Schwächsten auszutragen ist einfach nur widerlich.
Unterstützt uns, spendet, damit wir gemeinsam einen konstanten Nachschub von dringend benötigten Medikamenten vor Ort garantieren können.
Veröffentlicht:
Verfasser*in:
by CadusPR
Kampfhandlungen beenden – Zivilbevölkerung schützen!Russland-Ukraine Konflikt
Es gibt wieder Krieg auf europäischem Boden - 27 Jahre nach Ende des Bosnienkrieges. Die Hoffnung der letzten Wochen, den Konflikt am Verhandlungstisch zu lösen, hat sich vorerst zerschlagen. Russische Truppen haben die Grenze der Ukraine überschritten, es gibt Meldungen aus mehreren Städten über Beschuss und erste …
EMT Einsatz in Papua – Neu Guinea
Schnelles Handeln und frühe Lockdowns halfen Papua-Neu Guinea, die Corona-Pandemie im Vergleich zu anderen Staaten gut zu bewältigen. Mit Aufkommen der Delta-Variante schnellten aber auch hier die Fallzahlen nach oben und das Land bat international um Unterstützung.
Intervention in der humanitären Krise an der polnisch-belarussischen Grenze
Seit September 2021 eskaliert eine humanitäre Krise an der polnisch-belarussischen Grenze. CADUS unterstützt die lokalen Strukturen, die unermüdlich daran arbeiten, das Leben und die Rechte der Menschen auf der Flucht zu schützen.
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.