CADUS Ausbildung 2.0
Letzte Woche wurde Sindschar vom IS befreit. Die Stadt im Norden Iraks, in der KRG, war über ein Jahr lang besetzt. Ihre damalige Eroberung durch den IS markierte einen der Höhepunkte des Genozids an den Yezid*innen. Die Rückeroberung hingegen ist ein weiteres Zeichen dafür, dass es der Koalition aus verschiedenen Milizen in der KRG und in Rojava gelingt, den IS immer weiter zu schwächen.
Für uns hieß die Eroberung Sindschars neben der damit einhergehenden Freude auch, dass die Reise eines unserer Ausbildings-Teams nochmals verschoben werden musste. Durch die aktuelle, großangelegte Offensive war es uns leider nicht möglich, eine Genehmigung für den Grenzübertritt zu bekommen.
Diese Woche steigt nun aber wieder ein Team ins Flugzeug, um sich auf den Weg nach Nordsyrien zu machen.
Diese Verschiebung hat bei uns nochmal tüchtig die Köpfe rauchen lassen bezüglich des Themas, wie wir trotz den schwierigen Verhältnissen an den Grenzen und trotz des immer noch akuten Kriegszustandes, verlässlichere Kontinuität in die Ausbildung bringen können.
Vorläufiges Ergebnis: ab nächstem Frühjahr werden wir dauerhaft eine Person in Rojava haben, um unsere Ausbildungsgänge voranzutreiben. Und: wir werden an CADUS 2.0 arbeiten. Das bedeutet, dass wir nach Mitteln und Wegen suchen, um vor Ort eine stabile Internetverbindung zu installieren. Die momentanen Versuche Internet über beispielsweise Turkcell abzugreifen, sind keine nachhaltigen Lösungen. Zum einen ist Datenvolumen hier sehr teuer und gleichzeitig sehr langsam. Die Netzqualität ist meistens extrem bescheiden. Und bei Bedarf schaltet der türkische Staat die Netze auch einfach ab wie es ihm beliebt.
Mit einer stabilen Internetverbindung über nur einen dauerhaften Hotspot, könnten wir vor Ort wesentliche Anteile unseres Ausbildungsprogramms online zur Verfügung stellen. Lehrvideos und Mitschnitte von Lehrveranstaltungen auf kurdisch könnten auch dann den Lehrbetrieb aufrechterhalten, wenn die Nachbarstaaten mal wieder der Meinung sind, humanitäre Hilfe sei nicht für alle Menschen ein Grundrecht und unsere Teams an den Grenzen nicht weiterkommen.
Online-Unterricht kann Präsenzausbildung nicht ersetzen und das soll es auch nicht. Aber wir wollen damit eine sinnvolle Ergänzung schaffen und der einmal geöffnete Kanal könnte dann auch für Online-Bildungsangebote anderer Träger genutzt werden.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
Einsatzübung für den Ernstfall: CADUS trainiert in fiktiver Volksrepublik Rhinepfals
Zum zweiten Mal sind Ende Mai 2024 die verschiedenen Emergency Medical Teams (EMTs) aus Deutschland zusammengekommen, um gemeinsam für den Ernstfall einer humanitären Katastrophe zu trainieren. Von Ronja Heinemann. Teilgenommen haben außer CADUS die Teams von Humedica, den Johannitern und
Gaza: 1000 Patient*innen und kein Ende
Vor wenigen Tagen hat unser Team in Rafah, Gaza den tausendsten Patienten im Trauma Stabilisation Point (TSP, also ein Versorgungspunkt für Schwerverletzte) vom Palästinensischen Roten Halbmond (PRCS) versorgt. Fast ein Drittel unserer Patient*innen ist dabei unter 18 Jahre alt.
Grenzöffnungen in Gaza: Den Worten Taten folgen lassen
Die Nachricht über eine geplante Grenzöffnung im Norden und Süden von Gaza und damit die Aussicht auf mehr humanitäre Hilfslieferungen erfreut uns. Gleichzeitig ist klar, dass dieser Schritt längst überfällig ist und Israel seiner Ankündigung jetzt schnell Taten folgen
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.