Das Sterben im Mittelmeer beenden! Cadus startet Operation „Mind ’n‘ Rescue“
Ab sofort wird CADUS als Teil einer internationalen Crew auf dem von der lifeboat gGmbH betriebenen Seenotrettungskreuzer „Minden“ operieren. Damit unterstützen wir die Bemühungen der zivilen Organisationen zur Rettung in Seenot geratener Geflüchteter vor der libyschen und tunesischen Küste.
Seit der schmutzige EU-Türkei Deal voll zu greifen scheint und im Zuge dessen die Fluchtroute über die griechischen Inseln unpassierbar geworden ist, machen sich wieder tausende Geflüchtete auf den Weg über das zentrale Mittelmeer. Für viele wird diese Passage zur Todesfalle. Das im April 2015 gesunkene und erst vor wenigen Tagen von der italienischen Marine geborgene Flüchtlingsschiff mit über 800 Toten ist nur ein trauriges Beispiel dieser Realität.
Wir werden daher unser Engagement ausweiten und zukünftig neben Lesbos auch im zentralen Mittelmeer die zivile Seenotrettung unterstützen. Dazu rufen wir die Operation „Mind 'n' Rescue“ ins Leben. Die Mission wird auf dem von der lifeboat gGmbH aus Hamburg betriebenen traditionsreichen Seenotrettungskreuzer „Minden“ basieren. Wir werden dabei die Koordination der internationalen Crew übernehmen, an der neben den Seeleuten von lifeboat und Mitgliedern von CADUS auch das britische Atlantic Pacific International Rescue Boat Project und die andalusische Hilfsorganisation Proem-Aid beteiligt sein werden.
Die 1985 vom Stapel gelaufene „Minden“ war Jahrzehnte vor Sylt stationiert, bis sie schließlich 2013 außer Dienst gestellt und verkauft wurde. Jetzt hat der private Eigner, der das Schiff über die lifeboat gGmbH betreibt, die "Minden" für einen Search and Rescue – Einsatz zur Verfügung gestellt, an dem wir uns gerne beteiligen. Wir werden eng mit den anderen Initiativen wie Sea-Watch, SOS-Mediteranne und Ärzte ohne Grenzen zusammenarbeiten. Denn die „Minden“ ist äußerst wendig und kann außerdem Boote im Notfall direkter abbergen, als es für größere Schiffe möglich wäre. Damit stellt sie eine sinnvolle Ergänzung zur bisherigen zivilen Seenotrettung dar. Aufgrund der geringeren Aufnahmekapazitäten sind wir aber auf enge Kooperation angewiesen. Zusammen kann die Seenotrettung auf einem größeren Gebiet effizienter und sicherer für alle Beteiligten gestaltet werden.
Die „Minden“ befindet sich bereits auf Malta und läuft noch heute Abend zu ihrem ersten Einsatz aus. Wir hoffen, dass wir mit unserem Einsatz einen Beitrag zur Seenotrettung leisten und gemeinsam mit allen anderen Organisationen die Passage über das Mittelmeer zu einer weniger tödlichen Route machen können. Unsere Kritik an der Abschottungspolitik Europas bleibt nach wie vor bestehen, genauso wie unsere Forderung nach sicheren Fluchtwegen!
Beenden wir das Sterben im Mittelmeer – For a safe passage!
Bild: lifeboat gGmbH
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
Hilfe auf Zeit
Der letzte offene Grenzübergang zwischen der Türkei und Nordsyrien wird für ein Jahr verlängert, Hilfsgüter können weiterhin in den Nordwesten geliefert werden. 3,2 Millionen Menschen können so für weitere 12 Monate versorgt werden. Was danach geschieht ist unsicher.
Masken für Europas Grenzen
In einer Zusammenarbeit von CADUS, St. Pauli und Humanilog wurden 1,5 Millionen gespendete, chirurgische Masken an 20 humanitäre Organisationen in Europa verteilt.
Von der Box zum Behandlungsplatz – Entwicklungen im Makerspace
Die Anforderungen an Equipment für den Einsatz in Kriegs- und Krisengebieten sind oft ganz andere als für normale medizinische Ausbauten. In unserem Makerspace werden deswegen momentan verschiedene Projekte entwickelt, die für einen Einsatz benötigt werden. Darunter sind beispielsweise ein mobiles Waschbecken und …
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.