Eskalation Israel – Gaza*CADUS meldet der WHO Einsatzbereitschaft
Nach dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel und der dramatischen Verschärfung der humanitären Lage im Gaza-Streifen als Folge der israelischen Gegenoffensive hat die WHO über den Emergency-Medical-Team-Mechanismus (EMT) die Einsatzbereitschaft humanitärer Organisationen abgefragt. CADUS hat diese Anfrage positiv bestätigt.
Das potenzielle Einsatzgebiet schließt angrenzende Länder mit ein. CADUS monitort die Situation eng, und bereitet sich darauf vor, in dieser neuesten humanitären Katastrophe Nothilfe zu leisten. Keine leichte Aufgabe: im Moment ist es für uns noch nicht möglich, Zugang zu jenen zu bekommen die am dringendsten medizinische Hilfe benötigen. Die Flucht aus dem Kriegsgebiet ist ihnen versperrt, und humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen können nur die leisten, die schon vor dem aktuellen Kriegsausbruch dort tätig waren.
Verstoß gegen Internationales Humanitäres Recht
Internationales Humanitäres Recht besagt, dass Kriegsparteien Schaden von der Zivilbevölkerung soweit möglich fernhalten müssen. Verletzten, die nicht aktiv am Kampfgeschehen teilnehmen, soll Hilfe geleistet werden. Wenn die Kriegführenden dies nicht gewährleisten können, so muss den Betroffenen der Zugang zu ziviler humanitärer Versorgung ermöglicht werden. Durch die geschlossenen Grenzen rund um Gaza und die Art der Kriegsführung der Hamas, die die Zivilbevölkerung strategisch für ihre eigenen Ziele einsetzt, wird hier augenscheinlich das humanitäre Recht versagt.
Einsatz im Zuge des WHO EMT-Mechanismus
Der EMT-Mechanismus unterstützt CADUS dabei, schnell vor Ort zu sein, sobald es den Betroffenen möglich ist, aus dem Gaza-Streifen zu fliehen. Auch einen Einsatz direkt in Gaza schließen wir nicht aus. Durch die von der WHO koordinierte Entsendung sollen internationale medizinische Kräfte möglichst effektiv eingesetzt werden. Darüber hinaus sind wir mit unseren Kontakten vor Ort im Gespräch und sondieren die Lage.
Weitere Konflikte und Katastrophen nicht vergessen
Trotz der dramatischen Entwicklungen zwischen Israel und Gaza bleiben wir natürlich weiter an der Seite unserer Partner:innen in der Ukraine. Hier laufen unsere MEDEVAC- und Training-Projekte weiter, und wir arbeiten daraufhin, auch wieder technischen Support leisten zu können. Ständig haben wir auch die aktuellen Katastrophen in Afghanistan, Libyen und Marokko im Blick, sowie die Lage der Betroffenen von kriegerischen Auseinandersetzungen wie in Nordost-Syrien und im Konflikt um Bergkarabach.
Auch wenn wir gewohnt sind, dass wir längst nicht überall helfen können, wo es nötig ist – angesichts der Nachrichten der letzten Tage brennen unsere Herzen. Doch wir konzentrieren uns darauf, einen kühlen Kopf zu bewahren und zu erkunden, wo wir unsere Ressourcen am sinnvollsten einsetzen können, um den Betroffenen von Gewalt und Katastrophen beizustehen.
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* In einer vorherigen Version haben wir statt Gaza den Begriff „occupied Palestinian territory“ kurz oPt benutzt. Da der Gaza-Streifen seit 2005 allerdings nicht mehr offiziell als besetzt gilt, haben wir uns für „Gaza“ entschieden.
** Bild: Pierre Markuse – Fires in Israel and the Gaza strip – 7 October 2023, keine Veränderungen vorgenommen, Veröffentlicht unter CC BY 2.0, Quelle
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Corinna Schäfer
by CadusPR
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