Mobile Hospital für Nordostsyrien
Zielland/-region: Nordostsyrien, (Irak)
Zeitraum: August 2015 – Mai 2018
Kurzbeschreibung:
CADUS hat ein mobiles Krankenhaus auf zwei Allrad-LKWs zur medizinischen Notversorgung der nordostsyrischen Bevölkerung gebaut. Mit dem mobilen Konzept können schwer erreichbare Orte in dem Bürgerkriegsland erreicht und zeitgleich Kampfhandlungen entgangen werden. Seit 2018 ist es unter Führung unserer Partnerorganisation Heyva Sor in Nordostsyrien im Einsatz.
Projektverlauf:
Während unserer Aufenthalte in den großteils kurdisch verwalteten Gebieten im nordosten Syriens, auch Rojava genannt, im Rahmen unseres medizinischen Ausbildungsprojektes, haben wir den dringenden Bedarf für medizinische Einrichtungen erkannt.
Aufgrund der dynamischen Frontverläufe, der zunehmenden Angriffe auf Krankenhäuser in dem Bürgerkriegsland und der unterversorgten Bevölkerung abseits der Städte haben wir uns für ein mobiles Konzept entschieden.
Im Spätsommer 2015 haben wir mit den konkreten Planungen begonnen und eine Spendenkampagne gestartet. In Eigenarbeit haben wir mit der Unterstützung vieler Freiwilliger zwei Allrad-LKWs mit Anhänger kostengünstig zu einem mobilen Krankenhaus ausgebaut mitsamt OP, autarker Versorgungseinheit für Personal und Patient*innen und reichlich medizinischem Material. Ein zusätzlicher Geländewagen wurde als Evakuierungsfahrzeug angeschafft.
Anfang 2017 waren die Arbeiten beendet und ein erster Probeaufbau konnte erfolgreich durchgeführt werden.
Im April erreichte das mobile Krankenhaus den Irak, wo wir aufgrund des internationalen Embargos gegenüber Syrien für unbestimmte Zeit auf den Grenzübertritt warten mussten.
Zeitgleich intensivierten sich die Kämpfe während der Rückeroberung Mossuls vom Islamischen Staat durch die irakischen Streitkräfte mit Unterstützung der USA.
Angesichts der heftigen Kämpfe, der desolaten medizinischen Versorgung der dortigen Bevölkerung und der hunderten Toten und Verletzten nutzten wir die Wartezeit um mit Teilen des mobilen Krankenhauses einen Trauma-Stabilisierungspunkt (TSP) in Mossul zu betreiben.
Dem Einsatz in Mossul folgten noch weitere in Tal-Afar, Hawija und Anbar.
Im Mai 2018 konnten wir die Grenze nach Nordostsyrien überqueren und das mobile Krankenhaus nach intensiver Schulung an unsere Partnerorganisation Heyva Sor a Kurd (Kurdischer Roter Halbmond) übergeben, die es seitdem in Eigenregie betreiben.
Wir danken allen Unterstützer- und Spender*innen, die dieses Projekt möglich gemacht haben!
by CadusPR
Ohne Worte
Die Ereignisse in Paris haben auch uns am Wochenende wieder sprachlos zurückgelassen. Ebenso wie die Anschläge in Beirut, Baghdad, im Yemen, in Taiz, in Mokha, in Nairobi; und diese Liste ist nicht abschließend.
Update Medic-Team
Die zeitgleich geführten Offensiven verschiedener kurdischer Kampfverbände auf beiden Seiten der syrisch-irakischen Grenze sind vorerst abgeschlossen, beziehungsweise weit genug von unseren üblichen Einsatzorten entfernt. Das hieß für uns, dass sich das nächste Medic-Team letzte Woche auf den Weg machen konnte.
Gute Nachrichten aus Sere Kanyie
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass unser erstes Ausbildungsteam in Rojava die direkt an der türkischen Grenze liegende Stadt Sere Kaniye (Ras al Ain) und das dortige Krankenhaus besuchten.
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