Rettungsboote statt Kriegsschiffe! – Neues Boot von Sea-Watch und CADUS in Berlin getauft.

Die Organisationen Sea Watch und CADUS haben heute in Berlin ihre neue Kooperation bekannt gegeben und das neue Rettungsboot „H.E. Thomson" getauft. Taufpate war der syrische YouTube-Star Firas Alshater. Die Projektverantwortlichen machten ihre Kritik am aktuellen Verhalten der EU sowie dem NATO Einsatz vor den griechischen Inseln deutlich.

„Fluchthilfe ist kein Verbrechen.", stellt Sebastian Jünemann, der Projektleiter der Mission von CADUS, klar. „Der gemeinsame Einsatz der beiden Organisationen vereint Kräfte und ermöglicht es uns, Synergien zu nutzen. Wir stellen uns mit dem neuen Boot jetzt auch so flexibel wie möglich auf. Das bedeutet auch, dass wir sehr dynamisch auf die sich verändernden Fluchtrouten reagieren können." Ruben Neugebauer, Sprecher von Sea-Watch, fügt hinzu: "Das Boot fährt heute noch nach Lesbos los. Dort starten wir den gemeinsamen Einsatz. Wenn dort weniger oder keine Refugees mehr ankommen sollten, werden wir unseren Einsatzort schnell verlagern. Dorthin wo dann am dringendsten Hilfe benötigt wird."

Gemeinsam kritisieren beide Organisationen die aktuellen politischen Entwicklungen. Der NATO Einsatz und die Maßnahmen der EU führen zu weiteren Toten in der Ägäis und erschweren die Arbeit von Seenotrettern.
„Es ist realitätsfremd zu glauben, dass Abschottungsmaßnahmen wie der nun begonnene NATO-Einsatz in der Ägäis dazu führen werden, dass weniger Menschen fliehen. Die Menschen fliehen vor Krieg, vor Bomben und Terror. Auch als Folge einer Politik des Abwartens, bei der die Europäische Union auf ganzer Linie versagt hat. In der Türkei, in deren Südosten teilweise ebenfalls bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, haben viele von ihnen keine Perspektive. Ihnen bleibt nur die Flucht. Sie werden sich auch von der NATO nicht aufhalten lassen.", so Jünemann.

Das neue Rettungsboot erhielt den Namen „H.E. Thomson". Henry & Ellen Thomsen waren Dänen, die während der NS-Zeit aktive Widerstandskämpfer*innen waren und vielen Menschen auf der Flucht nach Schweden geholfen haben. Auch CADUS und Sea-Watch wollen zeigen, dass Humanität und Solidarität mehr sind als leere Worte. Dies betonte auch der Taufpate Firas Alshater, ein syrischer Filmemacher. Er wünschte dem Boot und der Crew viel Glück und Erfolg bei der ambitionierten Mission.

CADUS & Sea-Watch freuen sich auf die Zusammenarbeit und weitere Unterstützung. Das geht am einfachsten auf https://www.betterplace.org/de/projects/35982

Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald

by CadusPR

Die Crew erzählt aus Lesbos: Viel Überforderung und Hilflosigkeit

November 18th, 2020|

Zwei Mitglieder unserer Crew, die die ersten zwei Wochen unseres Einsatzes im Camp Kara Tepe 2 waren, erzählen von ihrem Einsatz. Rebekka (Ärztin) und Lamin (Rettungsassistent) berichten, wie es für sie war, in einem Geflüchtetenlager medizinisch zu arbeiten. Sie erzählen, was sie besonders frustriert hat und welche …

COVID, Camp und ein bisschen Chaos: ein Zwischenbericht unseres Einsatzes auf Lesbos.

November 6th, 2020|

Wir sind nun zusammen mit dem ASB seit zwei Wochen im Camp Kara Tepe 2 auf Lesbos in Griechenland. Ein erstes Zwischenfazit des Einsatzes lautet: it‘s complicated. Wir wollen nicht, dass Menschen in Lagern leben müssen. Faktisch lässt sich der aktuelle Zustand aber nicht kurzfristig auflösen, solange die EU daran kein …

Medizinischer Einsatz in Lesbos – Kein zweites Moria ermöglichen

Oktober 23rd, 2020|

Nach langem Warten und gescheiterten Versuchen klappt es nun doch: CADUS geht nach Lesbos. Zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) haben wir auf eine offizielle Anfrage reagiert und schicken ein medizinisches Team nach Kara Tepe 2 (auch genannt Moria 2), um dort humanitäre Hilfe zu leisten. Eine Vorab-Crew von …

Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!

Newsletter Anmeldung

Ich stimme der Verarbeitung meiner persönlichen Daten (eMail) zu
Ich stimme dem Empfang des Newsletters zu

Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.

Deine Spende macht es möglich, dass wir unsere Ressourcen und Fähigkeiten dort einsetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Nach oben