
Mit regelmäßigen Trainings stellen wir die Qualität der Behandlungen im Krankenhaus sicher und bieten dem Personal eine Möglichkeit sich in verschiedenen medizinischen Bereichen fortzubilden. Foto: CADUS
Trainings und Verbrennungen
Die Finanzierung unseres Krankenhauses ist erstmal gesichert und wir setzen die Trainings des medizinischen Personals fort. Unter anderem geht es dabei um die Behandlung von Verbrennungen, die wir als einziges Krankenhaus im Camp behandeln können.
In Al Hol sind wir das einzige Krankenhaus, welches Patient*innen mit Brandverletzungen versorgen kann. Auch wenn sich die mediale Aufmerksamkeit momentan fast ausschließlich mit COVID-19 auseinandersetzt, sollten wir darüber hinaus nicht vergessen, dass alle anderen Erkrankungen, Verletzungen und sonstigen Notfälle deswegen nicht weniger werden und weniger wichtig sind.
Ein Beispiel dafür aus unserem Krankenhaus in Al Hol: die Versorgung von Brandverletzungen.
Diese unterteilen sich in verschiedene „Grade“. Während Grad 1 jede*r von uns schon einmal selbst erlebt hat (z.B. am heißen Herd, am heißen Motor oder Auspuff oder ähnlichem) gibt es bei Grad 2 schon deutliche Brandblasen. Auch das kennen die meisten aus persönlicher Erfahrung. Grad 3 entspricht offenen Wunden, bei denen die Haut durch die Hitzeeinwirkung komplett weggebrannt ist.

Diese Brandverletzungen stellen die Behandlung vor besondere Ansprüche. Denn zum einen ist auf Grund der Größe der offenen Wunde bei Brandverletzungen das Risiko von Wundinfektionen sehr viel höher, zusätzlich verheilen diese Wunden nur unter Entstehung von großflächigem Narbengewebe. Das wiederum sorgt dafür, dass viele Brandverletzte, die im Heilungsprozess nicht ausreichend versorgt werden, hinterher oft ein Leben lang deutliche Bewegungseinschränkungen an den Körperteilen haben, an denen die Brandwunden entstanden sind.
Hinzu kommt der Fakt, dass bei Geflüchteten, die in Camps in behelfsmäßigen Unterkünften oder Zelten leben müssen, erheblich mehr Brandverletzungen auftreten. Die Menschen müssen dort relativ dicht gedrängt leben, Zelte und provisorische Behausungen sind viel feueranfälliger als massive Häuser. Es wird oft auf offenen Kochstellen gekocht und mit nicht geeigneten Öl- oder Holzheizungen geheizt.

In Al Hol betreiben wir das einzige Feldkrankenhaus, dass sich momentan generell um Brandverletzungen bis hin zum 3. Grad kümmert. Zusätzlich trainieren wir unser Pflegepersonal regelmäßig, damit in der Heilungsphase darauf hin gearbeitet werden kann, die Bewegungseinschränkungen zu minimieren, damit die Patient*innen so schnell wie möglich wieder in einen „normalen“ Alltag zurückkehren können.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
„Mit so einem kleinen Stück Papier ändert sich dein ganzes Leben.“
Tarek Khello (geboren 1985, Studium in Damaskus) ist Journalist und Geflüchteter. Weil er in Syrien kritisch über das Assad-Regime berichtet hat, wurde Tarek mehrfach eingesperrt. Er entschied sich für die Flucht und wurde in das spezielle Flüchtlingshilfsprogramm „Resettlement" aufgenommen. 2013 kam er nach …
1 Jahr Kampf um Mossul – 1 Jahr TSP
Im Sommer 2017 stand die Rückeroberung Mossuls vom IS im Fokus der internationalen Medien. Die humanitäre Katastrophe war in vollem Gange, als wir mit unseren Teams eintrafen. Ein Rückblick mit Einsichten aus unserem Blog.
In the heat of the night
Unser CEO Sebastian mit einem kleinen Erfahrungsbericht aus Mossul: "Eine weitere Nachtschicht ist rum für das CADUS-Team im TSP Mossul. Wenn das Fastenbrechen durch ist, es dunkel ist und die Temperatur sich um eine Nuance abgekühlt hat, beginnen die Schusswechsel wieder. Es kann fast schon fest damit gerechnet …
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.
