Triage – wen zuerst behandeln?
"Medizinische Hilfe bekommt diejenige Person, die sie am nötigsten hat." Aber wie wird eigentlich entschieden, wer es am nötigsten hat?
Nach einer Bombenexplosion mit vielen Verletzten im Kriegsgebiet, bei Opfern eines Erdbebens, bei Massenkarambolagen auf Autobahnen oder Freitag abends in der überfüllten Notaufnahme im Krankenhaus in Berlin Friedrichshain – überall benutzen Rettungskräfte das System der „Triage“.
Dabei geht es darum, die Patient*innen zu identifizieren, die am dringendsten medizinische Hilfe benötigen und diese zu behandeln. Das Triage-System bringen wir in einem fortlaufenden Training unseren lokalen Mitarbeiter*innen im Feldkrankenhaus im al-Hol Camp bei.
Entwickelt wurde das Konzept, um bei Schadenslagen mit unzähligen Verletzten die knappen personellen und materiellen Ressourcen so aufzuteilen, dass möglichst vielen Menschen geholfen werden kann. Das bedeutet im Ernstfall aber auch, entscheiden zu müssen, wer keine medizinische Hilfe mehr erhält. Dieser Fall tritt ein, wenn es keine Überlebenschance mehr für den*die Patient*in gibt oder die Hilfe unverhältnismäßig viele Ressourcen binden und damit alle anderen Patient*innen benachteiligen würde.
Um innerhalb von Minuten eine Ersteinschätzung, mit mal mehr und mal weniger weitreichenden Konsequenzen, abgeben zu können, bedarf es jahrelanger Erfahrung und die Möglichkeit Patienten-Parameter schnell auswerten und einschätzen zu können. Das gilt für den Katastrophenfall genauso wie für den Alltag in Rettungsdienst und Krankenhaus.
Neben Diensten in der Klinik, absolviert unser medizinische Personal vor Ort deswegen regelmäßig Fortbildungen, in denen die Einschätzung von Patient*innen geübt wird. Das Training ermöglicht eine kontinuierliche Verbesserung der Behandlung von Notfallpatient*innen und eine bessere Kommunikation zwischen dem Personal und anderen Gesundheitseinrichtungen auch über unseren Einsatz hinaus.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
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2020 war ein außergewöhnliches Jahr, mit mehr Schwierigkeiten als sonst. Dennoch ist eure Spendenbereitschaft nicht eingebrochen, und das ist phänomenal! Doch in diesem Jahr der unverhergesehenen Dinge sind auch viele ungeplante Ausgaben auf uns zugekommen, während fest zugesagte Förderungen weggebrochen sind.
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