Unsere erste Woche in Rojava 1/2

Unser Fazit nach einer Woche: Wir haben mit sehr vielen ‚Ratsvorsitzenden‘ der Selbstverwaltungsstrukturen, Betroffenen des Krieges, sowie Flüchtlingen aus anderen Teilen Syriens und dem Irak gesprochen. Zudem haben wir einen guten Eindruck vom täglichen Leben in der Region bekommen.

Außerdem haben wir uns mit Menschen, die der PYD nahestehen wie auch mit solchen, die sich in anderen politischen Parteien organisieren, und sich trotzdem an den eingeführten Strukturen beteiligen, getroffen. Unsere Gesprächspartner gehörten vielen unterschiedlichen Religionen und ethnischen Gruppen an.

Was als Eindruck bleibt: Rojava als Idee, nicht nur als Region, ist unglaublich spannend. Die Menschen hier haben es geschafft, friedlich eine tatsächliche Alternative für das Zusammenleben unterschiedlicher Bevölkerungsanteile unter voller Beteiligung aller Minderheiten zu schaffen. Inwieweit alles, was als Idee im Raum steht bzw. als Struktur geschaffen wurde, sich auch im Alltag des einzelnen Menschen ausdrückt, kann natürlich aus unserer Position nicht beantwortet werden. Dazu kann man nur unspezifisch mit Bauchgefühlen reagieren. Und diese Bauchgefühle sprechen von erlebter Solidarität der Menschen untereinander und von tiefer und echter Dankbarkeit der Geflüchteten gegenüber der YPG/YPJ. Sie sprechen auch von wachsendem Vertrauen und stetigem Dialog zwischen Religionen und Ethnien, welche sich in anderen Teilen des Nahen Ostens weiterhin mit allen Mitteln bekämpfen. Von Zurückdrängung der Religion aus dem gesellschaftlichen Miteinander in den jeweiligen persönlichen Alltag. Und nicht zuletzt von Ideen zu Emanzipation, die den meisten mitteleuropäischen Gesellschaften zurzeit voraus sind.

Unsere Delegation war nicht geplant als Werbekampagne für Rojava, und sie soll es auch trotz vieler positiver Erlebnisse nicht sein. Und so bleiben wir weiterhin so objektiv und kritisch wie möglich. Zum einen ganz praktisch, um ein möglichst detailliertes Bild zu bekommen, wie wir in dieser Krisenregion humanitär helfen können. Zum anderen aber auch, um auch mögliche Schattenseiten des Projektes Rojava nicht zu übersehen. Momentan können wir nur sagen, dass die Menschen in der Region nicht von einem Teil der Bevölkerung in ein System gezwungen werden, sondern dass der gesellschaftliche Prozess auf gemeinsamem Dialog fußt. Wie alle basisdemokratischen Prozesse verlangsamt das vieles; wir wurden z.B. eingeladen, an einer Gerichtsverhandlung auf Grundlage von Mediation teilzunehmen. (…wird so bald als möglich fortgesetzt)

Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald

by CadusPR

Grenzenlose Solidarität – das mobile Krankenhaus in Nordsyrien!

Mai 25th, 2018|

Wir haben es geschafft! Wir sind mit unserem mobilen Krankenhaus in Nordsyrien angekommen. Der lange Atem hat sich gelohnt. Letztlich waren es nur ein paar Meter für die LKWs über den Tigris, aber insgesamt ein langer Weg für das Projekt „Mobile Hospital“.

Ein kleines Ultraschallgerät kann einen großen Unterschied machen

April 24th, 2018|

Am 10. April konnten wir im Kinder- und Frauen Hospital (al-Khansaa) im Osten von Mossul eine Spende der Firma FujiFilm Sonosite übergeben. Es handelt sich um eines der neuesten auf dem Markt erhältlichen mobilen Ultraschallgeräte. Unser ehrenamtlicher Arzt, Dr. Henryk Pich (Anästhesist, Notfallmediziner und …

Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!

Newsletter Anmeldung

Ich stimme der Verarbeitung meiner persönlichen Daten (eMail) zu
Ich stimme dem Empfang des Newsletters zu

Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.

Deine Spende macht es möglich, dass wir unsere Ressourcen und Fähigkeiten dort einsetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Nach oben