Von Sicherheit und anderen Notwendigkeiten im Kriegsgebiet
Direkt neben uns ist der CCP (Casualties Collection Point) der 9th Division der irakischen Armee. Ein CCP ist so etwas wie unser TSP (Trauma Stabilisation Point), nur eben die nicht-zivile Variante davon. Die anderen TSPs in Mossul sind komplett "embedded". Das soll heißen, die dort tätigen NGOs arbeiten, schlafen, essen zusammen mit den militärischen Einheiten, bei denen sie arbeiten.
Das Konzept ist kein gängiges, denn eigentlich sind humanitäre Organisationen der Neutralität verpflichtet sind. Die enge Zusammenarbeit der irakischen Armee und der NGOs in Mossul ist eher aus der Not heraus geboren worden: zum einen sind dem IS die Genfer Konventionen ungefähr so wichtig wie die Bibelstunde bayrischer Evangelikaler und Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen stellen mithin legitime Angriffsziele für ihn dar.
Zum anderen wäre es anders in diesem Krieg einfach nicht möglich, an die verletzten Zivilist*innen zu kommen. Der IS schießt scharf auf flüchtende Menschen und nimmt Hilfsorganisationen, die versuchen zu helfen, ebenfalls unter Feuer. Deswegen haben fliehende Menschen, die angeschossen oder anders verletzt werden nur eine Chance: von den Fahrzeugen des Militärs, dass die eigenen Verletzten wegbringt, mitgenommen zu werden. Andernfalls liegen sie im Niemandsland zwischen IS und irakischer Armee und erliegen, wenn nicht an ihren Verletzungen, der Sonne und der Hitze.
Das CADUS-Team bei einer Ultraschalluntersuchung. Foto: CADUS
Damit ist die Zusammenarbeit von NGOs mit der irakischen Armee sowohl eine wichtige Sicherheitsmaßnahme für unsere Crew als auch eine notfalllogistische Notwendigkeit. Hin oder her, nun ist es so, dass wir viel näher am Militär arbeiten, als wir uns das eigentlich wünschen. Realitäten im Kriegsgebiet kann man sich aber nicht immer aussuchen. Und für uns steht die Hilfe für die Menschen hier vor Ort an erster Stelle.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
Inhalte überwinden – zur türkischen Invasion in Nordsyrien
Letzte Woche war auf tagesschau.de zu lesen, dass die Bundesregierung neben ihrer „Sorge“ über die türkische Militäraggression auch von „legitimen Sicherheitsinteressen“ spreche. Die Türkei sei ja mehrfach das Ziel von Aggressionen des IS von syrischem Boden aus gewesen. Die neunte Runde der syrischen Friedensgespräche …
Meet the Team: Henryk
Henryk war letztes Jahr mit CADUS im Nordirak, aber auch nach seiner Rückkehr setzt er sich ein für die Menschen dort. Interview und Foto: Kenny Karpov
Solarstrom, Zeltaufbau und genug Werkzeug zum selber reparieren
So ein Mobile Hospital in Trucks verschenkt man nicht eben mal so. Damit die zukünftig damit arbeitenden Teams wissen, wie alles funktioniert, wo sich alles befindet und wie man es am besten benutzt, bekommen sie von unserer Crew ein eingehendes Training. CADUS-Techniker Chris hat die Freiwilligen von Heyva Sor a Kurd …
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.