Wir sind genau rechtzeitig in Mossul angekommen
„Es wird lange dauern, es wird heftig und sämtliche Trauma Stabilization Points* werden an die Kapazitätsgrenze kommen. Wir sind als vierter TSP also gerade rechtzeitig da und was Material und Personal angeht auch sehr gut aufgestellt,“ fasst Kris, aktuell für CADUS in Mossul, die Situation zusammen.
Anfang der Woche sind unsere Trucks samt Crew endlich in West-Mossul eingefahren. Da unsere Teams aus Sicherheitsgründen so nahe an den Kampfhandlungen nicht in Zelten arbeiten können, hat die Crew den TSP in einem leerstehenden Gebäude aufgebaut. Vor dem Haus stehen unser Truck und der Defender, der TSP befindet sich im unteren Teil des Gebäudes. Ebenerdig haben wir auch eine Decontamination-Station aufgebaut; hier können Menschen, die durch giftige Stoffe verletzt wurden, versorgt werden.
„Gerade in den Abend- und Morgenstunden fliehen Menschen aus den umkämpften Straßenzügen. Im Moment ist der Andrang allerdings noch sehr überschaubar. Sobald die Altstadt, in der noch immer 80.000 – 100.000 Menschen leben, direkt angegriffen wird, wird sich die Situation schlagartig ändern und wir rechnen mit vielen Verletzten. Das wird eine große Herausforderung. Aber ich persönlich bin mir sicher, dass sich mit der Einrichtung, die wir da stellen und dem Know-how, das wir mitbringen, eine Menge zum Guten bewegen lässt,“ so Kris.
Ihr seht: Wir sind am Start, damit die Kämpfe in Mossul möglichst wenig Opfer innerhalb der Zivilbevölkerung fordern.
Das Team in Mossul bei der Einrichtung des TSP. Foto: CADUS
Ein Patient wird vom CADUS-Team behandelt. Foto: CADUS
Das ist allerdings mit enormen Kosten verbunden. Aktuell kalkulieren wir mit einem Budget von mindestens 25.000 Euro monatlich, um den TSP aufrecht erhalten zu können. Wie diese Summe zustande kommt? Neben den Kosten für Medikamente und Verbandsmaterial sind darin auch Flüge und Versicherungen für unsere ehrenamtlichen Crews aus Ärzt*innen, Rettungsassistent*innen und Techniker*innen enthalten sowie weitere Infrastrukturkosten wie Diesel für Generatoren und Verpflegung für die Crew.
Unterstütze uns mit deiner Spende, damit wir wirkungsvoll Verletzte in Mossul versorgen können.
*Trauma Stabilization Point (TSP): ein Trauma beschreibt im medizinischen Kontext eine Schädigung, Verletzung oder Verwundung lebenden Gewebes, die durch Gewalteinwirkung von außen entsteht. Ein TSP ist die erste Anlaufstelle in Frontnähe für Patient*innen mit solchen Kriegsverletzungen. Dort werden sie versorgt und für den Weitertransport in sichere Krankenhäuser vorbereitet.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
How to Build an EMT – Was wir auf Lesbos gelernt haben
Kurz vor Weihnachten ist unser Einsatz im Camp Kara Tepe auf Lesbos offiziell zu Ende gegangen. Corinna und Sebastian ziehen ein Resümee und berichten, was sie alles gelernt haben in einem Vortrag auf dem rc3.
Maskenmangel in Nordostsyrien
In Nordostsyrien sind Alltagsmasken teure Mangelware. Als Corona-Präventivmaßnahme haben wir deswegen vor Ort schon über 8000 Masken bei lokalen Näher*innen produzieren lassen und verteilen diese an die Bevölkerung.
Jede Erkrankung hat eine Geschichte: Unsere Medics erzählen vom Camp auf Lesbos
Bald sind es schon vier Wochen, in denen wir täglich die Bewohner*innen des Camps Kara Tepe 2 auf Lesbos behandeln. Über den medizinischen Zugang gewinnen wir einen Einblick in das Leben im Camp. Viele Krankheitsbilder wiederholen sich immer wieder und stehen vermutlich in direktem Zusammenhang mit den aktuellen …
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.