
Seit drei Jahren leisten wir medizinische Nothilfe in der Ukraine. Foto: Tom Lewendon
Drei Jahre Ukraine-Krieg – drei Jahre Nothilfe
Auf den Tag genau drei Jahre ist es her, dass Russland die Ukraine angegriffen hat. 11 Jahre seit der Besetzung der Krim. Für die Menschen in der Ukraine bedeutet das unter widrigsten Bedingungen ihr Leben gestalten zu müssen, trotz Tot und Zerstörung. Seit drei Jahren unterstützen wir die Menschen in der Ukraine dabei. Ein Beitrag unseres Teams in der Ukraine:
In der Ukraine ist die humanitäre Lage weiterhin ernst. Seit dem großflächigen Angriff im Februar 2022 hat sich die Situation für die Zivilbevölkerung stetig verschärft. Besonders im Osten und Süden des Landes bleibt die Sicherheitslage volatil, mit anhaltenden Angriffen auf kritische Infrastruktur, Wohngebäude und medizinische Einrichtungen.
Die Schutzausrüstung ist ein wichtiger Bestandteil von Vorsichtsmaßnahmen um den Gefahren des Einsatzes zu begegnen. Foto: Tom Lewendon
Unsere Arbeit hat sich in den vergangenen drei Jahren stetig weiterentwickelt. Was 2022 in Lviv im Westen mit medizinischen Trainings begann, führte zunächst zur Verteilung von Hilfsgütern und medizinischem Equipment, Wideraufbauhilfe mit unserem Mobile Makerspace und mündete schließlich in den Aufbau von drei Teams, die heute in Dnipro, Sloviansk und Sumy tätig sind. Dort führen wir medizinische Evakuierungen durch und leisten Notfallversorgung – angepasst an die sich ständig verändernde Lage vor Ort.
Unsere Nothilfe war und ist vielfältig: von Trainings, über Material-, Geräte- und Fahrzeugspenden, Wiederaufbauhilfe bis hin zu medizinischer Versorgung. Fotos: CADUS
Ausweitung der Nothilfe
Ein entscheidender Schritt war die Eröffnung unserer dritten Basis im November 2024. Mit nun drei Standorten sind wir besser aufgestellt, um den wachsenden Bedarf an medizinischen Evakuierungen zu decken und flexibler auf sich verändernde Frontverläufe zu reagieren. 2024 haben unsere Teams insgesamt 866 Patient*innen transportiert und dabei über 100.000 Kilometer zurückgelegt. Rund 33% der Patient*innen waren in einem kritischen Zustand (ICU Level 3 z.B. Patient*innen die beatmet werden müssen oder mit mehreren beschädigten Organen) und 25% ICU Level 2 (z.B. nach schweren Operationen), was die Dringlichkeit und Komplexität unserer Einsätze unterstreicht.
Bei den sogenannten MedEvacs werden schwerverletzte oder schwerkranke Patient*innen in sichere Krankenhäuser verlegt, die die benötigten Behandlungen bereitstellen können. Hauptsächlich finden die Transporte aus der Ostukraine in den Westen statt. Foto: CADUS
In einem so großen Land wie der Ukraine sind die Wege zwischen den Krankenhäusern lang. Eine Herausforderung für Patient*innen, unsere Teams und unsere Fahrzeuge. Foto: CADUS
Die politische Lage bleibt ebenfalls angespannt. Der anhaltende Krieg und die internationale Reaktion darauf beeinflussen die humanitäre Hilfe vor Ort. Veränderungen im geopolitischen Kontext, darunter vor allem die Entscheidungen der Trump-Regierung und deren mögliche Auswirkungen auf die internationale Unterstützung für die Ukraine, werfen viele Fragen auf. Dennoch bleibt unser Fokus klar: die direkte Unterstützung der Menschen vor Ort.
Ungewisse Zukunft
Mit Blick auf die Zukunft erwarten wir, dass der Bedarf an medizinischer Evakuierung und humanitärer Hilfe weiter steigt. Besonders der eisige, langanhaltende Winter in der Ukraine stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, da Angriffe auf Energieinfrastruktur regelmäßig zu Stromausfällen führen und die Bedingungen für Patient*innen und medizinisches Personal erschweren. Viele der Patient*innen, die wir in den Wintermonaten transportieren, leiden unter Unterkühlung oder chronischen Erkrankungen, die sich durch fehlende Heizung und Strom weiter verschlechtern.
Ein gerechter Frieden ist derzeit nicht in Sicht. Von unseren drei Standorten aus werden wir auch weiterhin die Menschen in der Ukraine im Rahmen unserer Nothilfe unterstützen. Foto: CADUS
Unser Wunsch bleibt, dass dieser Krieg ein Ende findet und dass humanitäre Hilfe nicht mehr notwendig ist. Bis dahin setzen wir unsere Arbeit fort – mit Entschlossenheit und dem Ziel, Leben zu retten und die lokalen Strukturen zu stärken. Hilf uns dabei mit deiner Spende!
by Lara Solty
CADUS auf Lesbos – ein Drahtseilakt auf der roten Linie
Vor einigen Wochen hatten wir angekündigt im Rahmen unserer Emergency Response Balkan auch auf Lesbos arbeiten zu wollen. Nachdem unser Team die Situation vor Ort einige Tage beobachtet hatte war aber klar, dass wir als Organisation unter den dortigen Umständen nicht arbeiten wollen. Die Gründe für diese Entscheidung …
Balkan Response – Mit Vollgas Richtung Bosnien…aber Innehalten auf Lesbos
Die Vorbereitungen für unseren Einsatz in Bosnien sind abgeschlossen. Ernüchterung dagegen bei unserem zurückgekehrten Team aus Lesbos.
ER Balkan: Erstes Team auf Lesbos
Neben dem geplanten Einsatz in Bosnien umfasst unsere Emergency Response Balkan noch eine weitere wichtige Aufgabe – die medizinische Versorgung von Geflüchteten auf der griechischen Insel Lesbos. Unser erstes Team ist dort bereits gestern angekommen und wird umgehend mit der Arbeit beginnen.
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.
