Endspurt EMT
Mit dem erfolgreichen Abschluss unserer Generalprobe haben wir einen wichtigen Meilenstein für unsere Klassifizierung als Emergency Medical Team der WHO erreicht. Und unser Ziel nebenbei noch etwas höher gesteckt.
Was eine einfache Wiese auf dem Gelände der Malzfabrik in Berlin Tempelhof war ist 24 Stunden später ein vollfunktionstüchtiges Einsatzcamp und medizinische Behandlungsstation. Ganz nach den Vorgaben für EMTs ist im Camp alles für Stromerzeugung, Wasseraufbereitung, Küche und Sanitärversorgung vorhanden, um sich zwei Wochen ohne Unterstützung von außen in einer Krisenregion selbst versorgen zu können. Keines der internationalen Hilfsteams soll die Ressourcen des um Unterstützung bittenden Landes zusätzlich strapazieren.
Von grüner Wiese zu weißem Zeltcamp. Im Ernstfall muss das komplette EMT-Camp innerhalb kürzester Zeit einsatbereit sein. Foto: CADUS
EMT – das E steht für Qualität
Geschaffen wurde die EMT-Struktur durch die WHO um im Notfall auf Anfrage qualitative und effektive Hilfe entsenden und koordinieren zu können. Dazu werden Organisationen weltweit anhand von Mindeststandards überprüft, die sich je nach Typ des EMTs in ihren Anforderungen an medizinische und technische Versorgung unterscheiden. Die Spanne reicht dabei von kleinen, mobilen Einsatzteams zu ausgewachsenen Feldkrankenhäusern mit Röntgen- und OP-Räumen.
Überblick über unser EMT-Camp per Drohnenflug. Video: CADUS
Neben der bestmöglichen Versorgung der Betroffenen von Krisen, Kriegen und Katastrophen steht die Verbesserung der Zusammenarbeit der EMTs durch einen gemeinsamen Standard im Fokus.
Um diesen Standard zu erreichen haben wir in den letzten Monaten Abläufe und Prozesse beschrieben, diese trainiert und das nötige Material zur Umsetzung besorgt. Dabei kommen uns unsere zahlreichen Erfahrungen aus unseren Einsätzen der letzten Jahre zugute. Außerdem werden wir von Mentor*innen der WHO unterstützt, die uns wertvolles Feedback geben.
Eine unserer Möglichkeiten Trinkwasser aufzubereiten wird von den Mentor*innen der WHO begutachtet. Foto: CADUS
Probe bestanden, Ziel erweitert
Mit genau diesen Mentor*innen haben wir auch unsere Generalprobe, den sogenannten Pre-Visit, bestritten. In einer mehrstündigen Begehung haben wir unsere kleine Zeltstadt, von Toiletten über Lager und Schlafzelte fürs Team bis zu Apotheke und Isolationszelt, vorgestellt.
Gemeinsames Anstoßen mit Sekt nach dem erfolgreichen Probeaufbau und als Motivationsschub für den Abbau. Foto: CADUS
Das Feedback unserer Mentor*innen ist gut, einiges müssen wir nochmal überdenken, hier und da nachsteuern – die Patiententoilette erscheint zum Beispiel etwas klapprig. Aber noch bleibt Zeit für Verbesserungen. Insgesamt scheinen wir aber etwas über das angestrebte Ziel EMT Typ 1 mobil hinauszuschießen. Die Empfehlung unserer Mentor*innen: Doppelklassifikation als Typ 1 mobile und fixed!
Das neue Ziel ist also klar. Auch wenn das noch etwas mehr Arbeit bedeutet – wir haben Bock!
by Jonas Gruenwald
Kleine Wunde, leider große Wirkung
Christoph, unser Fotograf in Sarajevo, hat uns eine kleine bewegende Geschichte aus dem Alltag unserer Emergency Response geschickt: wie eine kleine Wunde zu einem großen Problem werden kann.
Zwischenstopp Sarajevo
Eine Fotoreportage von Christoph Löffler über Flucht und Unterbringung zum 18. Internationalen Tag der Migranten*innen. Ein Text über den Versuch Menschen zu helfen. Und ein impliziter Spendenaufruf.
Bilder und Emotionen vs. Schutz des Einzelnen
In der Öffentlichkeitsarbeit mit geflüchteten Menschen muss vorsichtig vorgegangen werden um diese nicht zu gefährden. Der Spagat zwischen Aufklärung der Öffentlichkeit und Schutz der Betroffenen ist nicht immer einfach zu meistern.
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