Eine mobile Werkstatt für die Ukraine
Mit dem mobilen Makerspace, einer offenen Werkstatt auf Rädern, sind wir in den nächsten Monaten in der Westukraine unterwegs. Dort arbeiten wir mit der lokalen Bevölkerung und Partnerorganisationen zusammen und entwickeln gemeinsam Einsätze, bei denen welche Unterstützung durch Handwerker:innen, Werkzeug und Materialien aus Deutschland sinnvoll ist.
In den letzten drei Monaten hat sich durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine viel verändert. Die Auswirkungen des Krieges sind überall klar bemerkbar, auch wenn nicht überall Bomben fallen und Luftalarm zu hören ist. Der Westen des Landes beherbergt aktuell ungefähr 6 Millionen Binnenvertriebene. Gleichzeitig sind viele Baumaterialien und Ersatzteile in den Regionen wegen Unterbrechungen der Lieferketten nicht mehr zu bekommen. Um hier zu unterstützen, ist das erste Projekt des Mobile Makerspaces, mit dem Team und den Partnerorganisationen ein altes Hotel wieder bewohnbar zu machen.
Erste Projekte laufen
In Ivano-Frankivsk, einer Stadt südlich von Lviv und östlich der den Karpaten, ist unser Team im ersten Einsatz. Hier sollen, zusammen mit der lokalen Organisation MetaLab, Unterkünfte für geflüchtete Ukrainer:innen aus dem Osten des Landes entstehen. MetaLab, eine NGO die ihren Fokus auf stadtplanerische Tätigkeiten legt, plant im Projekt Co-Haty insgesamt sechs Wohnstätten zu bauen., Eine davon ist bereits fertiggestellt.
An old hotel is being converted into accommodation for refugee families from eastern Ukraine. ©CADUS
Die aAktuelle Baustelle ist ein ehemaliges Hotel, das nach sieben Jahren Leerstand wieder mit Leben gefüllt werden soll. Hier sollen 30 vertriebene Ukrainer:innen langfristig eine Heimat finden, vor allem Studierende aus Kyjiv und Familien mit Kindern. Viele von ihnen helfen auch selbst schon dabei, die fünf Stockwerke zu renovieren und finden dabei Anschluss in der neuen Gegend. Gemeinsam mit ungefähr fünfzig ehrenamtlichen Helfer:innen und soll die Unterkunft in zwei Monaten fertiggestellt werden.
MetaLab plant diese und ähnliche Unterkünfte bereits seit Beginn des Krieges., Ddas CADUS Team vor Ort unterstützt das Projekt für einige Wochen und bildet die ehrenamtlichen Helfer:innen aus, bis es für sie zum nächsten Projekt weiter geht.
Mobile Makerspaces – ein Konzept mit vielen Möglichkeiten
Der mobile Makerspace ist ein umgebauterausgebauter Transporter, der alle Möglichkeiten einer Werkstatt bietet. Ausgerüstet mit unterschiedlichem Werkzeug und Maschinen für digitale Produktoin, die Verarbeitung von Holz, Metall oder anderen Materialien, ist er der perfekte mobile Knotenpunkt für Handwerker:innen und Maker. Mit den Möglichkeiten des mobilen Makerspaces können Maker, BewohnerBürger:innen und Gemeinschaften lokale Infrastrukturen warten, und reparieren und Alternativen für fehlende Produkte finde. Ein mobiler Makerspace schafft auch Raum für gemeinsames Lernen, gemeinschaftliches Engagement, für Verbindung und Diskurs.
Organization and safety are especially important on any construction site. ©CADUS
Unsere Partnerorganisationen
In der Pilotphase des Projekts TOLOCAR arbeiten wir mit vielen anderen Organisationen aus der Ukraine und Deutschland zusammen.
MetaLab sind ein Labor für Stadtentwicklung in Ivano-Frankivsk. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs bieten sie nicht nur ihren Kolleg:innen aus Kyjiv und dem Osten des Landes einen sicheren Raum zum Arbeiten, sondern entwickeln neue Projekte. Eins davon ist Co-Haty, in dessen Verlauf insgesamt sechs verlassene Apartment-Gebäude und Hotels renoviert und in Unterkünfte für Binnengeflüchtete transformiert werden. Das besondere: Die Renovierungen werden von lokalen Organisationen und vielen Freiwilligen zusammen mit den Binnengeflüchteten selbst realisiert, so entstehen auch neue Freundschaften.
Genau bei dieser gelebten Integration setzt die Nichtregierungsorganisation Insha Osvita an, die unter anderem mit Kultur und Kunst als Formen des kollektiven Lernens und Austauschs arbeitet, und Räume dafür schafft und nutzt. Dieser Aspekt ist auch im Projekt sehr wichtig: Durch vielfältiges, ganzheitliches und lebendiges Lernen voneinandervon einander entwickeln wir mehr Vertrauen in uns selbst und andere, und schließen uns zusammen, um uns und unsere Gemeinschaften zu stärken.
Platform Ostriv, die auch einen Makerspace in Kyjiv betreiben, und Building Ukraine Together (BUR), die größte ukrainische Freiwilligen-Organisation, unterstützen seit Jahren verschiedene Communities in der Ukraine dabei, Räume zum Austausch zu bauen – und dabei als Gemeinschaften zusammen zu wachsen. Sie entwickeln jetzt neue Bauprojekte aber auch skalierbare Projektideen wie die Entwicklung von ökologischen Sanitärlösungen für aufnehmende Gemeinschaften in ländlichen Regionen in der West-Ukraine.
MitOst e.V. verbindet seit Jahren aktive Bürger:innen in einem offenen und vielfältigen Netzwerk in Europa und seinen Nachbarregionen, und steuert die Administration, Kommunikation und Vernetzung während der Pilotphase des Gesamtprojekts, das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) implementiert wird. Von der ukrainischen Regierung unterstützen vor allem das Digitalministerium und das Regionalministerium das Projekt bei der Einbindung in die lokalen Strukturen.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
Klassifizierung erfolgreich: „‘Cause I´m E.M.T.!“*
Vor etwas mehr als einem Monat haben wir uns erfolgreich als Emergency Medical Team (EMT) durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) klassifizieren lassen. Aber was steckt eigentlich dahinter und was bedeutet es für uns, ein EMT zu sein? Jubel, Pfiffe und das
Kritische Situation an IDF-Kontrollpunkt beim MEDEVAC vom 12/10/2024
Das Passieren der Kontrollpunkte der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) im Gazastreifen ist ein häufiges Ereignis. Doch trotz der Regelmäßigkeit ist es alles andere als Routine. Jeder Grenzübertritt ist mit erheblichen Risiken verbunden, insbesondere in Zonen, die als aktive Kampfgebiete ausgewiesen sind.
Statement zur Evakuierung des Kamal Adwan Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen
Am 7. Oktober forderte Israel die schätzungsweise 175.000 Bewohner des nördlichen Gazastreifens auf, in den Süden zu evakuieren und begann eine Bodenoffensive, die das gesamte Gebiet unter Belagerung stellte. Am selben Tag erhielt das Kamal Adwan Krankenhaus eine auf 24
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.