Grenzenlose Solidarität – das mobile Krankenhaus in Nordsyrien!
Wir haben es geschafft! Wir sind mit unserem mobilen Krankenhaus in Nordsyrien angekommen. Der lange Atem hat sich gelohnt. Letztlich waren es nur ein paar Meter für die LKWs über den Tigris, aber insgesamt ein langer Weg für das Projekt „Mobile Hospital“.
Vor 2,5 Jahren haben wir mit der Planung und Konstruktion des mobilen Krankenhauses angefangen. Die komplette Entstehungsgeschichte könnt ihr hier nachlesen: https://cadus.org/de/blog/artikel/246
Anfang 2017 haben wir es mit dem Krankenhaus bis in den Irak geschafft. Ein Grenzübertritt nach Syrien war damals leider nicht möglich, also haben wir die Wartezeit genutzt und Verletzte aus den Kämpfen gegen den IS in Mossul, Tal-Afar, Hawidscha und Anbar behandelt.
Nun also endlich Nordsyrien!
Kurz vor Abfahrt hat sich Fee, unsere Projektleiterin vor Ort, noch einmal mit Vertreter*innen von Heyva Sor a Kurd (HSaK), dem kurdischen roten Halbmond (KRC), zusammengesetzt um letzte Absprachen zu treffen.
Mit einem kleinen Team und dem mobilen Krankenhaus geht es am nächsten Tag zur irakischen Grenze. Trotz eines versprochenen, aber letztlich doch fehlenden Genehmigung kann die zwei Personen umfassende Vorhut die Grenze nach einigen Telefonaten und knapp zwei Stunden Wartezeit überqueren. Fee macht mit einem Boot den Anfang, die Fahrzeuge folgen über die Pontonbrücke. Ein paar Papiere und Stempel später ist die Einreise nach Nordsyrien abgewickelt.
Der Tigris markiert die Grenze im Norden zwischen dem Irak und Syrien. Foto: CADUS
Endlich geschafft. Erleichterung und Freude beim ganzen Team!
Die jahrelange, harte Arbeit hat sich gelohnt! Fee und unser Techniker Chris werden schon freudig von unseren Freunden von HSaK/KRC erwartet. Für die Beiden geht es mitsamt Krankenhaus auch gleich weiter zur Lagerhalle unserer Projektpartner. Wir sind vor Ort stark auf HSaK/KRC angewiesen und werden eng mit ihnen zusammenarbeiten. HSaK/KRC wurde 2012 gegründet und ist nicht registriert unter den internationalen Rotes Kreuz/Roter Halbmond Organisationen. Denn für jedes Land ist offiziell nur eine dieser Organisation vorgesehen aber die, die auf syrischer Seite bereits existiert, ist seit Kriegsbeginn in großen Teilen des Landes nicht präsent.
Unbeirrt davon bauen HSaK/KRC im Norden Syriens ein völlig neues Gesundheitssystem auf. Das Prinzip: bedürfnisorientierte, für jeden zugängliche medizinische Hilfe! Unter den gegebenen Umständen eine schwierige Aufgabe.
Pontonbrücke nach Syrien. Foto: CADUS
„Sie haben hier bereits unvorstellbares geleistet und versorgen die Bevölkerung so gut wie möglich!“, berichtet uns Fee beeindruckt in einer Email. „Krankenhäuser und die gesamte gesundheitliche Infrastruktur dieser Region werden neu aufgebaut. Das ganze in Koordination mit UN-Organisationen und internationalen NGOs.“
Reinier hinterm Steuer des Mobile Hospitals. Foto: CADUS
Zwischenzeitlich sind auch Anne und Reinier, unsere neuen Head of Missions (HoM) und Ablöse für Fee, sowie Micaela, in-field-HoM, ohne Probleme in Syrien angekommen. Das Health Cluster Meeting, die Registrierung als NGO in Nordsyrien und das Organisieren von Medikamentennachschub warten schon auf die Vier.
Das neue CADUS-Team in Nordsyrien! Foto: CADUS
Vielleicht am wichtigsten wird aber das Assessment der möglichen Einsatzorte von Trauma Stabilization Point (TSP) und mobilem Krankenhaus sein:
„Für uns geht es nun darum herauszufinden, wo wir am dringendsten benötigt werden.“, schreibt uns Fee. „CADUS wird in erster Linie ein TSP anbieten, wie wir es auch schon im Irak getan haben. Hierfür müssen wir aber wissen, wo dies am dringendsten benötigt wird und was uns dort erwartet.“
Veröffentlicht:
Verfasser*in: Jonas Grünwald
By CadusPR
18 months ago, when we first started, everything happened very quickly. The kid needed a name. We didn't waste a lot of time and thought, too much had to be done... events went head over heels. Anyway, content was more important than the cover.
Die zeitgleich geführten Offensiven verschiedener kurdischer Kampfverbände auf beiden Seiten der syrisch-irakischen Grenze sind vorerst abgeschlossen, beziehungsweise weit genug von unseren üblichen Einsatzorten entfernt. Das hieß für uns, dass sich das nächste Medic-Team letzte Woche auf den Weg machen konnte.
Die Ereignisse in Paris haben auch uns am Wochenende wieder sprachlos zurückgelassen. Ebenso wie die Anschläge in Beirut, Baghdad, im Yemen, in Taiz, in Mokha, in Nairobi; und diese Liste ist nicht abschließend.
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