Mobile Intensive Care Unit – MICU
Zur Unterstützung der medizinischen Infrastruktur in der Ukraine, welche durch das Kriegsgeschehen vor vielfältige Herausforderungen gestellt und Mehrfachbelastungen ausgesetzt ist, haben wir im Herbst 2022 das Projekt “Mobile Intensive Care Unit“, kurz MICU begonnen.
In Konfliktsituationen stellt sich oftmals in kurzer Zeit eine Überlastung des Gesundheitssystems auf Kosten der Versorgung der Zivilbevölkerung ein. Dies ist auch in der Ukraine zu beobachten. Der Mangel an Personal und Beförderungsmöglichkeiten für Patient:innen führte zu Überlegungen, wie der Krankentransport in solchen Einsatzszenarien effizienter gestaltet werden kann. So entstand die Idee, neben regulären Ambulanzen auch umgebaute Linienbusse als „fahrenden Intensivstationen“ zu nutzen. Sie ermöglichen einen besseren Versorgungsschlüssel und können für den Transport von Intensivpatient:innen eingerichtet werden.
Da Linienbusse nahezu flächendeckend auf der Welt kostengünstig zu erwerben sind, erarbeiteten wir ein Konzept, dass diese als Grundlage nutzt und sie unter Aufwendung relativ geringer Kosten und Zeit zu mobilen Intensivstationen umrüstet. Die erste MICU nach diesem Schema wurde im Spätsommer 2022 in Berlin ausgestattet. Wir haben einen alten Reisebus angeschafft, ihn in unserem Crisis Response Makerspace technisch überholt, entkernt und vorbereitet. Anschließend wurde der Bus nach Ivano Frankivsk überführt und dort mit Hilfe unserer ukrainischen Partnerorganisation Metalab zu der rollenden Intensivstation umgebaut.
In einem Zeitraum von etwa zwei Monaten wurde somit ein Transportmittel geschaffen, welches 4 (Intensiv-)patient:innen befördern und versorgen kann und Ärzt:innen genug Raum zum Arbeiten bietet. Außerdem kann das Konzept durch die Bereitstellung der Pläne in humanitären Einsatzlagen weltweit genutzt und optimiert werden.
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